Diamant
Der Diamant ist der wohl bekannteste und zugleich faszinierendste Edelstein der Welt. Seine außergewöhnliche Härte, seine unglaubliche Brillanz und seine symbolische Bedeutung als Stein der Liebe und Ewigkeit machen ihn zum begehrtesten Edelstein überhaupt. Doch Diamant ist nicht gleich Diamant – seine Vielfalt in Farbe, Schliff und Qualität ist ebenso beeindruckend wie seine natürliche Entstehungsgeschichte.
Entstehung und Herkunft
Diamanten bestehen aus reinem Kohlenstoff, der unter enormem Druck und bei hohen Temperaturen tief im Erdinneren kristallisiert. Dieser Prozess dauert mehrere Milliarden Jahre. Die meisten Diamanten, die wir heute finden, wurden durch Vulkanausbrüche an die Erdoberfläche befördert – eingebettet in sogenanntes Kimberlitgestein.
Wichtige Fundorte sind unter anderem Südafrika, Botswana, Russland, Kanada und Australien. Jeder dieser Herkunftsorte bringt Diamanten mit teils unterschiedlichen Eigenschaften hervor, insbesondere hinsichtlich Farbe und Reinheit.
Physikalische Besonderheiten
Mit einer Mohshärte von 10 ist der Diamant das härteste natürlich vorkommende Mineral der Erde. Er ist chemisch sehr beständig, hat eine hohe Lichtbrechung und eine ausgeprägte Dispersion – also die Fähigkeit, Licht in seine Spektralfarben aufzuspalten. Diese Eigenschaften verleihen ihm sein berühmtes Funkeln, das sogenannte „Feuer“.
Farben und ihre Ursachen
Der klassische Diamant ist farblos, doch tatsächlich gibt es ihn in vielen Farbtönen: Gelb, Braun, Blau, Grün, Rosa, Violett bis hin zu Schwarz. Diese Farben entstehen durch minimale chemische Beimengungen oder strukturelle Besonderheiten im Kristallgitter:
- Gelbe Diamanten: Stickstoff-Einschlüsse
- Blaue Diamanten: Bor-Verunreinigungen
- Grüne Diamanten: natürliche radioaktive Strahlung
- Rosa/Violett: Deformationen im Kristallgitter
- Schwarze Diamanten: viele mikroskopisch kleine Einschlüsse
Intensiv gefärbte Steine gelten als besonders selten und wertvoll – man spricht hier von „Fancy Diamonds“.
Schliffformen
Der Schliff eines Diamanten beeinflusst maßgeblich seine optische Wirkung. Zu den beliebtesten Schliffformen zählen:
- Brillantschliff: Der klassische Rundschliff mit 57 Facetten – ideal für maximale Brillanz.
- Princess-Schliff: Quadratisch mit scharfen Ecken – modern und stilvoll.
- Oval-Schliff: Verlängerte Form, die Finger optisch streckt.
- Marquise: Schiffchenförmig, elegant und auffällig.
- Herz-Schliff: Symbol für Liebe – besonders bei Verlobungsringen beliebt.
- Emerald-Cut: Rechteckig mit Stufenfacetten – edel, ruhig und transparent.
Bewertung – Die 4 C
Die Qualität von Diamanten wird anhand der sogenannten „4 C“ bewertet:
- Carat (Karat): Gewicht des Steins. 1 Karat entspricht 0,2 Gramm.
- Color (Farbe): Von D (farblos) bis Z (gelblich). Je farbloser, desto wertvoller.
- Clarity (Reinheit): Anzahl und Größe innerer Einschlüsse (von FL bis I3).
- Cut (Schliff): Qualität der Proportionen und Facettenanordnung.
Eigenschaften des Diamanten
| Mineralklasse | Elemente |
|---|---|
| Chemische Formel | C (reiner Kohlenstoff) |
| Kristallsystem | Kubisch |
| Mohshärte | 10 |
| Dichte | 3,52 g/cm³ |
| Farbe | Farblos, Gelb, Braun, Blau, Rosa, Grün, Schwarz |
| Glanz | Diamantglanz |
| Transparenz | Transparent bis opak |
| Brechungsindex | 2,417 |
| Spaltbarkeit | Perfekt in vier Richtungen |
| Besonderheit | Härtester natürlicher Stoff, hohe Dispersion |